Die Wirkung von Avemar und Avemar in Kombination mit Vitamin C auf Tumorwachstum und Metastasierung im Tierversuch

Hidvégi M, Rásó E, Tömösközi-Farkas R, Paku S, Lapis K, Szende B (1998): Effect of Avemar and Avemar + Vitamin C on tumor growth and metastasis in experimental animals. Anticancer Res. 18:2353-8.
Abstract

Aufgrund der beobachteten immunstimulierenden Wirkungen des neuartigen fermentierten Extraktes aus Weizenkeimen mit standardisiertem Gehalt an Benzochinonen, haben wir mögliche inhibierende Effekte dieses Präparates (Avemar) auf Tumorwachstum und Metastasierung alleine oder in Kombination mit Vitamin C angewendet, untersucht. Zur Anwendung gelangten Tumormodelle unterschiedlicher Herkunft [eine stark metastasierende Variante des Lewis` Lungenkrebses (3LL-HH), das B16- Melanom, ein Rattennephroblastom (RWT-M) sowie ein menschliches Kolonkarzinom (HCR25)] in künstlich immundefizienten Mäusen. Die Metastasierungshemmung durch die Behandlungen wurden sowohl in Anwesenheit des transplantierten Primärtumors als auch nach chirurgischer Entfernung desselben untersucht. Die kombinierten Behandlungen mittels Avemar und Vitamin C verringerten bei deren gleichzeitiger Applikation die Metastasenbildung in allen Tumormodellen nachhaltig, wohingegen die alleinige Behandlung mit Vitamin C keine derartige Inhibierung der Metastasierung bewirken konnte. Das Ausmass der beobachteten Hemmung der Metastasierung war bei bestimmten Tumoren signifikant, bei anderen hingegen wurde trotz bedeutsamer Grössenordnung des Effektes keine Signifikanz erreicht. Bemerkenswerterweise wurde durch die Behandlung mit Avemar alleine in bestimmten Situationen eine stärkere Inhibierung der Metastasierung erzielt als durch eine Kombination mit Vitamin C. Ferner verminderte Vitamin C die metastasierungshemmende Wirkung von Avemar, wenn das Zeitraster verändert wurde, z.B. wenn Vitamin C eine Stunde nach Avemar verabfolgt wurde anstelle gleichzeitig. Anders war es im Falle des Rattennephroblastomes: Bei gleichzeitiger kombinierter Anwendung kam es zur signifikanten Reduktion der Metastasierung, nicht jedoch unter Avemar alleine. Es ist weiter anzumerken, dass hier der metastasierungshemmende Effekt sogar noch ausgeprägter war wenn Avemar 100-mal niedriger als in der regulären Anwendung dosiert wurde. Die Behandlungen mittels Avemar und Vitamin C -kombiniert oder auch einzeln- führten in der Mehrzahl der Fälle (Ausnahme: Rattennephroblastom) nicht zu einer Wachstumshemmung des Primärtumors. Deshalb muss man davon ausgehen, dass für die beobachteten metastasierungshemmenden Effekte eine mögliche Proliferationshemmung keine nennenswerte Rolle spielt. Gemäss Ergebnissen aus anderen Versuchen, die wir parallel zu den hier beschriebenen in unserem Labor durchführten, stellte Avemar bedeutende immunstimulierende Wirkungen unter Beweis. Deshalb kann angenommen werden, dass die beobachteten metastasierungshemmenden Effekte des Präparates hauptsächlich durch erstere begründet sind. Der mögliche therapeutische Nutzen von Avemar und Avemar plus Vitamin C wird ebenfalls erörtert.

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