Eine metabolische Hypothese zum Zellenwachstum und Zelltod bei Bauchspeicheldrüsenkrebs

Boros LG, Lee W-NP, Go VLW (2002): A metabolic hypothesis of cell growth and death in pancreatic cancer. Pancreas. 24(1):26-33.
Abstract

Tumorzellen besitzen, wie jede andere lebende Zelle auch, die Fähigkeit zur Vermehrung, Differenzierung, zum Anhalten ihres Zellzyklus sowie zur Apoptose. Für jeden dieser Zustände existiert ein spezifischer metabolischer Phänotyp, der durch die Bereitstellung von Energie und speziellen Substraten gekennzeichnet ist, welche die Zellen benötigen, um in ihrer betreffenden Phase zu funktionieren. Im Gegensatz zu normalen Zellen unterstützt der metabolische Phänotyp von Tumorzellen den proliferativen Zustand. Ziel: Präsentiert wird die metabolische Hypothese, dass (1) die Umwandlung von Zellen und das Tumorwachstum mit der Aktivierung metabolischer Enzyme verbunden sind, welche den Einbau von Kohlenstoff aus Glukose in Nukleinsäuren fördern, wohingegen Enzyme der Lipid- und Aminosäurenbiosynthesewege bei der Hemmung von Tumorwachstum aktiviert werden, und dass (2) die Phosphorylierung und die allosterische und transkriptionale Regulation von intermediären metabolischen Enzymen und die Verfügbarkeit derer Substrate den Übergang der Zellen von einem Zustand in einen anderen vermitteln. Schlussfolgerung: Die Autoren legen Anhaltspunkte vor, welche entgegengesetzte Veränderungen durch TGF-beta, ein zelltransformierendes Agens, sowie durch tumorwachstumshemmende pflanzliche Stoffe wie Genistein und AVEMAR, oder neuartige synthetische antileukämische Substanzen wie STI571 (Gleevec), in metabolischen Zellzuständen belegen. Intermediäre metabolische Enzyme, welche die Signalwege des Zellwachstums vermitteln und die bösartige Entartung von Zellen begünstigen, könnten als neue, nicht genetische Angriffspunkte von Krebstherapien bei hoher Wirksamkeit dienen.

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